Friday, April 19th, 2024

Poisonville Beta Test

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poisonville Beta Test

So, nachdem ich nun endlich wieder Zuhause in den eigenen vier Wänden bin, kann ich nun auch einen ausführlichen Test zur Poisonville Beta veröffentlichen, die ja nun schon seit Beginn der gamescom 2010 spielbar ist – ganz ohne Registrierung und ohne Installation.

Bevor es los geht, muss man sich für eine Qualitätsstufe entscheiden. Allerdings muss man schon für die niedrigste Stufe einen entsprechend gut ausgestatteten und nicht zu alten PC haben. Hier die Qualitätsstufen im Detail:

  • Low – Dual Core 1.8 GHz; 1 GB RAM; 128 MB Graphics Card OGL 1.5
  • Medium – Dual Core 2.3 GHz; 2 GB RAM; 256 MB Graphics Card OGL 2.0
  • High – Dual Core 3.0 GHz; 4 GB RAM; 512 MB Graphics Card OGL 2.0

Dann geht es auch schon los mit dem Herunterladen der Java-Datei, über die die Poisonville Open Beta gestartet wird. Das Herunterladen geht mit einer DSL Leitung in wenigen Minuten, die Zeit muss man sich eben nehmen. Ob es klug war, auf Java zu setzten, das wird sich noch herausstellen. Denn durch den Einsatz von Java Runtime könnten viele Spieler in Büros oder auch Schulen ausgeschlossen sein, da dies nicht immer installiert oder aktiviert ist. Ob sich Bigpoint hier noch etwas einfallen lässt, das ist fraglich.

Nach dem Herunterladen startet auch schon das Spiel und man kann sich seinen Charakter zusammenstellen. Im Grund ist momentan nur der Chrakter-Typ, die Frisur und die Haarfarbe einstellbar. Auf Wunsch kann der Charakter auch automatisch generiert werden. Mit einem Klick auf den Button Start Tutorial geht es dann auch wirklich los.

Wie man am oberen Rand des Spielfensters sehen kann, steht neben dem Spielname dort auch die Zahl: 0.2.62.201008201849. Wenn man davon ausgeht, dass die die Versions-Bezeichnung ist, dann ist das noch eine relativ frühe Beta-Version.

In einer Comic-Sequenz wird dann erst einmal die Hintergrund-Story erzählt. Im Grunde geht es um einen Gefängnis-Insasse der nun schon seit 10 Jahren nach eigenen Angaben unschuldig hinter Gitter ist. Dabei dürstet er nach dem Wissen warum er und vor allem wegen wen er hier drin ist. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, der Häftling findet einen toten Wärter und daneben ein klingelndes Handy. Es bietet sich ein Fluchtplan, den er letztendlich auch nutzt. Nun gilt es herauszufinden, wer ihn da kurz vor seiner Haftentlassung aus dem Gefängnis unfreiwillig herausgeholt hat und vor allem warum.

Das Tutorial der Poisonville Beta

Erst einmal muss man aber aus dem Gefängnis ausbrechen. Behutsam werden im Tutorial die ersten Schritte erklärt. So steuert man den Protagonisten mit der bekannten W, A, S, D-Steuerung, sowie mit der Maus. Dann sammelt man die erste Waffe auf, lädt sie nach und erschießt damit auch schon den ersten Cop, der einem an der Flucht hindern möchte.

Von einer KI kann man nicht wirklich sprechen. Die Polizisten bleiben meist auf der Stelle stehen und warten das man auf sie schießt. Da man immer weiss wo sie stehen, kann man sich ganz leicht von Hinten anschleichen und sie so relativ problemlos beseitigen, Zwar bewegen sich die Gegner teilweise auch von der Stelle, dann sind sie aber meistens so dumm, dass fast neben einem stehen bleiben und erst einmal wieder warten. Zeit genug um sie über den Haufen zu ballern.
Auch immer späteren eigentlichen Spiel, sind die NPCs nicht gerade mit Intelligenz gesegnet.

Immerhin gibt es schon beim Tutorial etwas Abwechslung. So darf man ein Tor öffnen und dadurch mit einem gestohlenen Polizeiwagen heizen. Nun muss man sich im Wagen durch die Polizeisperren kämpfen.

Zuhause bin ich im Tutorial dann auch endlich weitergekommen, als bei der gamescom. Da hatte ich nämlich ein Sprung über den Graben nicht geschafft, ein weiterkommen war damit nicht mehr möglich. Denn eine Open-World bietet das Poisonville Tutorial nicht. Überall sind unsichtbare Hindernisse, an die man nicht weiterkommt.

Nach dem Motto: Alleine ist man schwach, in der Gang aber stark, muss man sich nun für einer der vier Gangs entscheiden. Da wäre beispielsweise die Motorrad-Gang Hellspawn, die Hispanic-Gang Los Muertos, die Ost-Gang Bratva oder die American-Gangster Kingston Cartel. Nach der Gang-Wahl ist das Tutorial auch schon wieder vorüber und wem es gefallen hat, der darf sich nun für das Spiel registrieren und endlich richtig loszocken.

Auf freien Fuss in Poisonville

Nach der Registrierung darf man dann endlich frei unterwegs in Poisonville sein. Nun steht auch die Open World zu Verfügung und man kann hingehen wo immer man auch möchte. Auch kann man sich in jedes Auto setzten und erst mal eine gemütliche Runde drehen.

Schob bald wird man dann die ersten Quests annehmen um so an Geld und Erfahrungspunkte zu kommen, die wiederum zu einem Levelanstieg führen können. So muss man beispielsweise am Anfang einem Questgeber mit einem guten Katerfrühstück helfen, damit dieser wiederum uns hilft. So bleibt es nicht lange bei einfachen Boten-Dienst, denn schon steht der erste bezahlte Mordauftrag an. Willkommen in Poisonville!

Wirklich Abwechslungsreich sind die Quests aber dann nicht. Im Grunde wiederholen sich immer wieder die selben Aufgaben: Gehe da hin, sprich mit dem, töte ihn usw. Hoffentlich legt hier Bigpoint noch gewaltig nach, um das Spiel auch dauerhaft interessanter zu machen.

Die Schwierigkeit hält sich eigentlich in Grenzen und ist dank der dummen KI meist keine große Herausforderung. Im Kampf zu sterben ist gar nicht mal so einfach, da man sich fast immer wieder aus dem Staub machen kann, wenn es brenzlig wird.

Gestorben wird in Poisonville dennoch regelmäßig – zumindestens am Anfang. Die frei verkehrende Autos, in die man sich jederzeit setzen kann, sind nämlich richtige Todesfallen. Wie auch die Spielfigur haben die Autos eine gewisse Anzahl an „Lebenspunkten“, ehe sie mit viel Getöse explodieren und den Insassen auf den ewigen Autofriedhof mit nehmen. Aus meiner Sicht halten die Autos zu wenig aus und werden zu schnell wegen den kleinsten Kleinigkeiten zerstört.
Achja, überfahren werden kann man auch, allerdings nur von realen Spieler, die einen auch jederzeit angreifen können.

Jederzeit angreifen tuen auch die gegenerischen NPCs, die eigentlich immer in ganzen Gruppen sich auf bestimmte Gebiete verteilen, wo auch meist ein Quest-Geber in der Nähe ist. Zwar kann man diese ganz einfach besiegen und erhält dafür auch meist ein bisschen Geld, dafür Respawnen aber diese NPCs regelmäßig, sodass man irgendwann den geordneten Rückzug antreten muss.

Technisch befriedigend

Ein dreidimensionales Spiel, ohne Installation! Ja, das ist auf dem Papier schon was feines. So ist Poisonville Bigpoints neustes Aushängeschild geworden. Man möchte mit diesem Spiel ein Meilenstein in der Browsergame-Geschichte legen. Wenn man aber mal nüchtern und ehrlich die Sache betrachtet und sich nicht von der Lobhudelei der ganzen Presse beeinflussen lässt, dann erkennt man, dass dieses hochgelobte Spiel technisch nicht in allen Belangen überzeugen kann.

Wenden wir uns beispielsweise mal der Grafik zu. Schon im Tutorial erschrickt man sich, wie unglaublich hässlich Poisonville doch ist. Pixelig und kantig – zusammenfassend gesagt: Überhaupt kein optischer Genuss! Im Laufe der eigentlichen Poisonville Beta revidiert sich der erste Eindruck dann ein wenig. Tatsächlich sieht Poisonville teilweise richtig gut aus und wenn man sich dann so die Stadt anschaut, denkt man sich nur noch, wow, ist das wirklich ein Browsergame? Dann folgt aber schon wieder die nächste matschige Textur und der ganze Zauber ist dahin. Besonders die Bäume stören hier gewaltig, entfernen kann man sie aber nicht, da die Stadt sonst noch mehr steriler wirkt.
Grundsätzlich ist optisch also schon Potential vorhanden, auf die komplette Stadt bezogen wurde dieses Potential aber noch nicht vollständig ausgeschöpft. Ob sich das noch bis zum endgültigen Start ändert, wer weiß …

Über den Sound kann ich gar nicht viel sagen, da dieser, bei mir zumindestens, überhaupt nicht existiert. Ab und an war mal ein Sound-Schnipselchen zu hören, z.B. das Ertönen der Sirene, für eine wirkliche Bewertung ist das aber noch zu wenig.

Auch die Steuerung hinterlässt wie schon die Grafik eine eher zwiespältige Meinung. Das Handling mit den bekannten Tasten ist weniger das Problem, als die letztendliche Umsetzung im Spiel. Gerade das Fahren mit Autos ist am Anfang eine ganz schöne Herausforderung. Hier fehlt noch etwas die Feinjustierung, ansonsten passt es aber.

Wie es sich für eine Beta-Version gehört, findet man aktuell natürlich auch noch einige Bugs. So nimmt man schon einmal unfreiwillig ein Platzhalter-Quest an oder es fehlt auch die Richtungsanzeige zum Ziel einer Aufgabe. Auch im grafischen Bereich findet man den ein oder anderen Clipping-Fehler. Da es aber wie schon gesagt eine Beta ist, darf man dies noch nicht zu eng sehen.

Fazit

Bigpoint hat die Browsergamer natürlich schon sehr heiß auf das Spiel gemacht. So kann sich bei dem ein oder anderen Spieler am Anfang Ernüchterung breit machen. Zwar bietet Poisonville für ein Browsergame schon sehr viel, dennoch hatte man sich wohl etwas mehr vorgestellt. Wenn man dann aber etwas Zeit in dieser virtuellen Stadt investiert, dann gewöhnt man sich auch langsam an das Gebotene und es kommt richtiger Spielspaß auf. Zwar fehlt noch etwas Abwechslung und teilweise muss man sich selbst motivieren weiterzuspielen, Bigpoint verspricht aber hier spätestens zum offiziellen Start Abhilfe. Es bleibt also abzuwarten, wie sich Poisonville entwickeln wird. Ich habe ein gutes Gefühl, nun liegt es an den Jungs von Bigpoint, dass mich dieses Gefühl nicht trügen wird …


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Comments

2 Responses to “Poisonville Beta Test”
  1. Metra sagt:

    dein gefühl hat dich doch getrügt.. poisonville ist offline und dass nach so wenigen monaten 1mio $ für 5 Monate spiel“spaß“. is scho iwie mies ;D

  2. Browsergamer sagt:

    Ja, da hat mich mein Gefühl wirklich getrügt, wobei ich ehrlich beim Testen auch etwas bedenken hatte. Naja, ich denke Bigpoint kann diese „Niederlage“ wohl verkraften und ist um einige Erfahrung reicher!

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