Friday, September 20th, 2024

VWL für Browsergame-Betreiber: Angebot und Nachfrage

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In diesem VWL für Browsergame-Betreiber Einsteiger-Artikel schauen wir uns einmal den Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage an. Hier wird geklärt wie der Gleichgewichtspreis entsteht und was man unter dem Reservationspreis versteht.

Um die trockene Theorie zu veranschaulichen, gehen wir davon aus, dass wir ein Browsergame-Entwickler bzw. -Betreiber sind und gerne Premiuminhalte verkaufen würden. Nehmen wir weiterhin an, dass wir ein Weltraumspiel betreiben und unser Premiuminhalt ein besonderes Raumschiff wäre, von dem jeder Spieler der bereit ist etwas zu zahlen, nur eins bekommen kann.

Nun sind Spieler generell verschieden, so auch in ihren finanziellen Möglichkeiten. Ein Schüler hat beispielsweise einen kleinen finanziellen Rahmen zu Verfügung wie jemand der arbeiten geht. Auch die Zahlungsbereitschaft ist natürlich von Spieler zu Spieler unterschiedlich. So versteht man nun unter dem Reservationspreis den maximalen Preis den Individuum bereit ist für eine Sache zu zahlen.

In der nachfolgende Tabelle sieht man nun sechs Spieler samt ihre Reservationspreise für das Premium-Raumschiff:

Wie würde nun der Gleichgewichtspreis aussehen, wenn man als Entwickler/Betreiber lediglich 3 Raumschiffe anbieten würde? Dafür überlegt man sich erst einmal, dass in diesem Fall die Angebotskurve gleich: x=3 lauten würde. Wenn man sich nun Angebots- und Nachfragekurve grafisch darstellt, dann sieht man sehr schnell den Gleichgewichtspreis:

Wie man nun sieht, lautet der Gleichgewichtspreis (p*): p* ∈ (10, 15] und ist damit nicht eindeutig bestimmt. Dennoch kann man daraus Schlüsse ziehen. So bekommen z.B. bei diesem Gleichgewichtspreis die Spieler A, B und C das Premium-Raumschiff, die anderen Spieler, die durchaus bereit gewesen wären, Geld auszugeben, gehen leer aus. Der Gleichgewichtspreis legt zu Grunde, dass ein „vollkommener Markt“ herrschen muss. Das heißt, dass weder Anbieter noch Abnehmer genügend Macht hat, um den Preis zu seinen Gunsten zu ändern. In unserer Ausgangslage ist dies aber nicht der Fall, da man als Browsergame-Betreiber normalerweise die einzige Instanz ist, die Premium-Inhalte vergeben kann. Die Marktmacht geht also vom Browsergame-Betreiber aus, er kann die Preise diktiere. Dabei wird die Preisgestaltung so ausfallen, dass für ihn der Gewinn am höchsten ist.
Damit kommen wir auch schon auf das nächste Thema der VWL für Browsergame-Betreiber-Artikelserie zu sprechen: gewöhnliche und diskriminierende Monopolisten. Darin erfährt man in welche Monopolisten-Rolle man als Entwickler, bzw. Betreiber eines Browsergames schlüpfen sollte und natürlich auch warum das so ist.


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